Aus der Sammlung Kurt Tauber



 Albert Johann Schnelle (1932-2012)

Der bekannte Schweizer Sammler und Fachbuchautors als Gönner des Kameramuseums


Symbolisch überreichte Albert Johann Schnelle (links) an Museumsleiter Kurt Tauber (rechts) in der Einweihungsfeier an Pfingsten 2012 sein Leitz-Projektorenbuch. Der Schweizer Sammler gab in seinem Grußwort von der Bühne herab überraschend bekannt, dass er seine komplette Projektorensammlung dem Deutschen Kameramuseum übereignet.

Chemiker, Bergfreund, Theatermann, Fotohistoriker


Albert Johann Schnelle (geboren 1932) stammt ursprünglich aus Minden (Regierungsbezirk Detmold, Westfalen) und zog aus beruflichen Gründen in die Schweiz, wo er in der Chemieindustrie tätig war. In der Fotoszene machte sich der Leitz-Spezialist vor allem als Sammler von Leitz- und Leica-Projektoren und akribischer Forscher auf diesem Gebiet einen Namen.

 

Seine in vielen Jahren zusammengetragenen Erkenntnisse veröffentlichte Albert Schnelle 2008 in dem viel zitierten Standardwerk zum Thema "Die Geschichte der Leitz- und Leica-Diaprojektoren" im fotoforum Verlag. Das Buch kam 2011 sogar in zweiter Auflage auf den Markt.

 

Schon 1998 musste Albert Schnelle seine Frau Christa beerdigen, doch er fand in Irene Attenhofer eine Lebensgefährtin, die an seinen kulturellen Engagements mit ihren eignen Talenten teilnahm, nachdem die beiden Kinder Albert Schnelles - Tochter und Sohn - das elterliche Heim verlassen hatten.

 

Über das Internet nahm der Schweizer Sammler Kontakt zum Deutschen Kameramuseum auf und besuchte mit seinem langjährigen Freund und Sammler-Kollegen Bruno Czichollas noch vor der Eröffnung die junge Plecher Einrichtung. In der Folge hielten die beiden Foto-Enthusiasten den Kontakt, wobei bei Albert Schnelle die Überlegung entstand, seine Sammlung einmal in die Obhut dieses Archivs zu geben. Die ersten Projektoren brachte er bereits im Sommer 2012 selbst vorbei.

 

Albert Schnelle, dessen weitere Leidenschaften die Berge, seine umfangreiche Bibliothek und das Theaterspiel in einem bekannten Laientheater waren, starb überraschend am Freitag, 12. Oktober 2012, mit 80 Jahren in seiner Wahlheimat Domat/Ems im Schweizer Kanton Graubünden.

 

Pfarrer Pietro Leutenegger zeichnete bei der Beerdigung am 19. Oktober 2012 das Lebensbild des Verstorbenen anhand dreier Stationen zwischen Minden in Westfalen als Geburtsort, dann Basel als Standort der Chemie und schließlich Domat/Ems nach, wo Schnelle zusammen mit seiner Familie "sein gesuchtes Arkadien, das gelobte Land", fand. Er machte sein Leben als Chemiker in der Ems-Chemie, zuerst als Laborvorstand, dann im Marketing, und er lebte es im Theater, sei es als langjähriger Präsident des Theatervereins in Chur, sei es als Schauspieler im Theater GR (Graubünden).

 

Die Präsentation seiner rund 100 Exemplare umfassenden Sammlung von Leitz- und Leica-Projektoren im Plecher Museum hat Albert J. Schnelle nicht mehr miterleben können.         kt.


Unser Bild oben rechts zeigt Albert Schnelle im Theaterstück "My Fair Lady" als Professor Zoltan Karpathy, einem ungarischen Kollegen des Sprachforschers Henry Higgins. Foto: Tibert Keller/www.tibert.ch.


Projektorenbuch von Albert Schnelle


Übersicht Leitz-Projektoren


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