Die Sammlung Kurt Tauber: Bell & Howell Gun Camera N-9


Eine sogenannte Gun Camera für den Starfighter F 104 - vermutlich aus einem französischen NATO-Kampfflugzeug aus den 1960er Jahren. Die elektrisch angetriebene 16-mm-Filmkamera (28 Volt/2,5 Ampere) wurde von Bell & Howell, Chicago (USA) hergestellt, aber offenbar auch von Leitz Canada (für die kanadische Luftwaffe). Mit Filmkameras eines ähnlichen Typs wurden bereits im zweiten Weltkrieg Luftkämpfe gefilmt, die Abschüsse dokumentiert oder die Wirkung der abgeworfenen Bomben veranschaulicht.

Auf der rechten Seite des etwa 16 x 7 x 8 cm großen, rund 1,5 Kilogramm schweren Geräts sind drei Drehschalter angeordnet: einer für die Verschlusseinstellungen, einer für die Filmgeschwindigkeiten (16, 32 oder 64 Bilder pro Sekunde) und einen Schalter, der den Betrieb für eine vorbestimmte Anzahl von Frames oder Sekunden (Bild) nach dem Normalabschaltung regelt (Overrun Control).
Ein aufgenietetes Aluschildchen mit einer Art Inventarnummer enthält mit einer Beschriftung in französischer Sprache auch ein "Verfallsdatum" (.69), was wohl auf das Jahr 1969 hinweist. Also könnte unsere Gun Camera aus einem französischen NATO-Flugzeug stammen.
Das Objektiv von Bell & Howell hat eine Lichtstärke von 1:2,8 und eine Brennweite von 35 mm und ist prinzipiell auswechselbar, beim Einsatz allerdings fest montiert.
Auf der linken Längsseite sind zwei Tabellen für die richtige Kombinationen aus Blenden, Belichtungszeiten und Bildgeschwindigkeiten angebracht.
Die Filmkassette für 16-Meter-Film ist abnehmbar und gibt den Blick auf eine einfache und robuste Antriebsmechanik der Kamera frei.
Die B & H Gun Camera aus dem Starfighter ist sehr massiv gebaut und mit wenigen Handgriffen mittels einer Filmkassette zu laden.

Die Filmkassette aus dem Museumsexemplar wurde ausweislich des Typenschilds bei Leitz (Canada) Ltd., Midland, Ontario. hergestellt. Copyright/Fotos: Kurt Tauber


Diese seltene Kamera wurde dem Deutschen Kameramuseum 2019 von dem Neumarkter Hubschrauberpiloten Andreas Spiering zugestiftet, der selbst früher beim berühmten Münchener Filmkameraproduzenten ARRI (Arriflex) gearbeitet hatte.


Zustiftung Andreas Spiering - Alle Bilder und Texte sind urheberrechtlich geschützt: Copyright


 

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